Masterarbeit (laufend)

Maja Mendera

Umweltingenieurwesen

Entwicklung einer GIS-basierten multikriteriellen Vorgehensweise zur Identifizierung von Flächen für die naturnahe Gewässerentwicklung am Beispiel zweier Teileinzugsgebiete in NRW

Die Landschaft Deutschlands wird unter anderem durch ihre Fließgewässer geprägt. Diese Gewässer und die dazugehörigen Auen befinden sich zu großen Teilen nicht mehr in ihrem natürlichen Zustand. Sie sind anthropogen stark verändert worden, um bestimmte Nutzungsbedingungen zu erfüllen.
Diese Neugestaltungen, wie beispielsweise Begradigungen, Verengungen, Errichtung von Querbauwerken und Versiegelung der Überschwemmungsflächen (Auen) bringen durch teils extreme Eingriffe in die Ökosysteme negative Folgen mit sich. Neben dem Verlust der Artenvielfalt im Flussgebiet, verminderter Selbstreinigungseffekte und Minderung der positiven Effekte auf das lokale Klima steigt bei Hochwasser das Risiko für Überschwemmungen im Siedlungsbereich enorm. Durch das Fehlen der puffernden Wirkung von Auen hat das Fließgewässer bei starken Niederschlägen keine Überflutungsflächen zur Verfügung und das Wasser gelangt in die bebauten Gebiete. Die Gefahren und Auswirkungen dieser Problematik sind in den letzten Jahren auch in Deutschland bereits deutlich spürbar geworden.
Um diesen negativen Effekten entgegenzuwirken, gibt es Bestrebungen, die Fließgewässer wieder in einen naturnahen Zustand zu überführen. Bundesweit gibt es Programme wie „Blaues Band“, die in ihren Forderungen für naturnahe Gewässerentwicklung auch die Renaturierung von Auenflächen mit einbeziehen. Für diese Vorhaben wird vor allem Platz benötigt.
Ziel dieser Arbeit ist es, anhand einer multikriteriellen Bewertung geeignete Flächen für die naturnahe Gewässerentwicklung zu identifizieren und auszuweisen. Für die Bewertung müssen zuvor die maßgebenden nutzungsbedingten Restriktionen für potenzielle Flächen bestimmt und notwendige Voraussetzungen, die eine Fläche für eine bestimmte Maßnahme erfüllen muss, abgeleitet werden. Sie bilden die Grundlage für ein in ArcGIS Pro zu realisierendes methodisches Verfahren, welches Flächen in einem Entwicklungskorridor entlang der Flüsse in die Kategorien geeignet, mäßig geeignet und ungeeignet einordnet. Im Rahmen dieser Masterarbeit werden dazu zwei Teileinzugsgebiete der Flussgebietseinheiten Ems und Rhein in Nordrhein-Westfalen betrachtet.

Lehrstuhl und Betreuer

Lehrstuhl für Ressourceneffizientes Bauen
(Prof. Dr.-Ing. Annette Hafner)

Lehrstuhllogo

Betreuung

Dr. Sandra Greassidis