Bachelorarbeit (abgeschlossen)

Florian Gojani

Untersuchungen zur Abtrennung aerober Granula in kontinuierlichen Systemen

Eine funktionierende Abwasserbehandlung ist ein zentraler Bestandteil unserer Umwelt- und Gesundheitspolitik, dazu leisten moderne Kläranlagen einen wichtigen Beitrag. Das zentrale Verfahren ist dabei meist die biologische Abwasserreinigung, die üblicherweise in Form des Belebtschlammverfahrens angewendet wird und seit langem weltweit etabliert ist. Trotz großer Erfahrung und Weiterentwicklungen hat das Verfahren Grenzen, die primär in der Leistungsfähigkeit des Stoffwechsels der Mikroorganismen sowie im Rückhalt der Biomasse begründet sind. Zur Ansiedlung leistungsfähigerer Mikroorganismen eignen sich insbesondere Biofilmverfahren, bei denen die Mikroorganismen typischerweise als Biofilm auf der Oberfläche eines Trägermaterials aufwachsen. Eine Sonderform von Biofilmen stellen aerobe Granula als Biofilmaggregate ohne Trägermaterialien dar. Aerobe Granula haben daher das Potential, höhere Umsatzraten und Anlagendurchsätze als Belebungsanlagen mit Flockenschlamm zu erreichen. Damit können die Anlagen kleiner werden oder eine entsprechend bessere Reinigungsleistung bei gleichem Volumen erreichen.
Zum Erreichen eines möglichst hohen Biomassegehaltes und der Ansiedlung spezialisierter Mikroorganismen mit langen Generationszeiten, ist die optimale Abtrennung aerober Granula von flockigem Schlamm von wesentlicher Bedeutung. In dieser Arbeit werden daher im Detail die Abscheidung aerober Granula vom Flockenschlamm in Trenneinrichtungen auf Basis der Schwerkraft für kontinuierlich arbeitende Systeme untersucht. Das Ziel dieser Arbeit ist es dadurch zu einem besseren Prozessverständnis in der Nachklärung, insbesondere in Bezug auf das behinderte Absetzen bei hohen TS-Gehalten, beizutragen.